Wow!
Das war
der erste Eindruck als das Buch „Die große Fotoschule –Digitale Fotopraxis-„
vor mir lag.
Wie
immer, wenn ich ein neues Buch aus dem Bereich Fotografie habe, wird erst mal
locker durchgeblättert, um einen ersten Eindruck zu bekommen und dieser erste
Eindruck ist sehr gut. Jede Seite im Buch unterstützt den vorhandenen Text mit
durchweg farbigen Bildern. Der Text ist gut zu erkennen und angenehm zu lesen.
Das Buch
ist in zwölf Kapitel gegliedert. Jedes einzelne Kapitel teilt sich anschließend
in mehr oder weniger umfangreiche Unterbereiche. Im Buch selbst kann man die
verschiedenen Kapital an einem Farb-Code, der sich in der rechten oberen Ecke
befindet, wiederfinden. Schön wäre es gewesen, wenn dieser Farb-Code auch schon
im Inhaltsverzeichnis aufgegriffen worden wäre.
Das
erste Kapitel „Das digitale Bild“ beschäftigt sich zunächst mit
Begriffsbestimmungen aus der digitalen Fotografie. Einige mir bekannte Begriffe
tauchen auf, neue kommen hinzu. Alles in allem ein guter Einstieg in das Buch,
insbesondere auch für Einsteiger in die digitale Fotografie. Der
fortgeschrittene Fotograf wird eventuell sagen, was soll ich damit, das kenne
ich doch schon. Aber auch der Fortgeschrittene wird neue Aspekte finden.
Das
nächste Kapitel geht auf das wichtigste Utensil des Fotografen ein, die Kamera.
Es beginnt mit einem Überblick über die Geschichte der Kamera. Über die
Lochkamera und eine Schritt für Schritt – Anleitung, die DSLR als Lochkamera zu
nutzen. Diese Exkursion in den Bereich DIY (Do-it-yourself) ist meines
Erachtens etwas über. Ich schaffe mir keine technisch hochwertige Kamera an, um
dann eine „camera obscura“ hieraus zu basteln. Weiter geht es mit Erläuterungen
über die verschiedenen Sensoren und ihren unterschiedlichen Größen, die in den
verschiedenen Kameras verarbeitet werden. Dieser Bereich im zweiten Kapitel
konnte mich nicht so recht überzeugen. Das liegt eventuell aber auch daran,
dass mir das technische Verständnis fehlt bzw. mich hierfür nicht so sehr
interessiere.
Weiter
geht es mit den verschiedenen Kameratypen, anschließend hieran eine Übersicht
über das vielfältige Zubehör für die Kameras.
Abgeschlossen
wird dieses Kapitel mit dem oftmals unterschätzten Thema Bildübertragung und
Backup der Daten = Bilder.
Das
Fazit des Autors schließt das zweite Kapitel.
Seiner Ansicht nach ist eine DSLR, die Kamera, die man haben sollte. Er
warnt aber auch davor, jeden technischen Hype mitzumachen. Und ebenso solle man
sein Budget so einteilen, dass man auch hochwertigere Objektive hinzukaufen
kann.
Das
Kapitel 3 beschäftigt sich dann auch mit den Objektiven. Es geht um Grundlagen
(mir persönlich tlw. etwas zu mathematisch), wie Lichtstärke, Perspektive,
Blende, Bildwinkel, Brennweite. Des Weiteren wird auf typische Fehler von
Objektiven eingegangen und wie man diese Fehler korrigieren oder vermeiden
kann.
Abschließend
wird auf die verschiedenen Objektivtypen und deren Anwendung sowie auf
verschiedene sinnvolle und nicht so sinnvolle Filter eingegangen.
Das
nächste Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema „Schärfe“. Was ist Schärfe, wie
empfinden wir Schärfe und wie man mit der Schärfe Bilder gestalten kann. Ebenso
wird ausgiebig erklärt wie man Fehler vermeiden kann.
Im
Kapitel „Licht“ geht es zunächst mal um Grundlagen des Lichts. Wie sehen wir
das Licht und was macht der Sensor mit dem Licht. Wie beeinflussen wir das
Licht durch die Wahl des Weißabgleichs (sehr schön mit Vergleichsaufnahmen mit
den verschiedenen Modi der Kamera erklärt). Welche Qualität hat das Licht, wie
sollte ich die Richtung des Lichts richtig nutzen, welche Auswirkungen haben
die verschiedenen Tages- und/oder auch Nachtzeiten auf meine Aufnahme. Wie kann
ich meine Aufnahme mit künstlichen Licht beeinflussen. Meiner Meinung nach ein
sehr interessantes Kapital.
An das
vorangegangene Kapital schließt vom logischen Aufbau her, das Kapitel
„Belichtung“ an. Nach einem Einstieg, in dem sehr anschaulich die Grundlagen
erklärt werden, geht es weiter mit den verschiedenen Belichtungsarten, -korrekturen
und deren Messung. Ein abschließender Exkurs geht auf Sonderfälle der
Belichtung, wie Langzeitbelichtung, HDR, Mehrfachbelichtung, ein.
Das
Kapitel 7, die „Blitzfotografie“ beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, die
der interne Blitz, ein oder mehrere externe Blitze sowie Studioblitze
ermöglichen. Unterstützt werden die Aussagen des Autors durch interessante
Beispiele.
Mit der
„Bildgestaltung beschäftigt sich das nächste Kapitel. Wie auch in den
vorangegangenen Kapiteln werden auch hier die Aussagen des Verfassers mit
tollen Bildern erläutert.
Das
nächste Kapitel „Farbe“ ist mir vielfach zu theoretisch. Das daran
anschließende Kapitel „Schwarzweiß“ ist recht kurz gehalten. Mich hat es aber
auch nicht so sehr interessiert. Das ist ein Segment der Fotografie, das sich
mir noch nicht so recht erschlossen hat.
Im
vorletzten Kapitel geht es um „Motive“. Dieses Kapitel nimmt selbst
verständlich einen großen Umfang ein. Ist das Motiv doch das A und O bei der
Fotografie. Es werden ausführlich die verschiedenen Arten der Fotografie, wie
z.B. Akt-, Portrait-, Sport- oder Landschaftsfotografie vorgestellt. Auch wenn
ich mich wiederhole! Unterstützt werden die textlichen Erklärungen durch
aussagekräftige Bilder.
Das
letzte Kapitel umfasst die „Bildbearbeitung“. Ok, dieses Thema gehört mit in
ein Buch, dass sich mit digitaler Fotografie beschäftigt. Denn irgendwie müssen
die digitalen Daten ja auf den PC, in den Drucker etc. kommen.
Das
ganze Kapitel ist mir aber zu sehr auf
Photoshop bzw. auf Artikel der Fa. Adobe zugeschnitten. Nicht jeder ist
bereit oder in der Lage für eine Software mehr oder gleichviel Geld auszugeben
als die ganze Kameraausrüstung gekostet hat.
Dem Buch
liegt noch eine DVD bei. Auf dieser sind ergänzende Informationen,
Beispielbilder aus dem Buch und diverse Software hinterlegt. Hierdurch können die
Buchinhalte ergänzt und/oder vertieft werden.
Mein
Fazit zum Buch:
Das Buch
ist äußerst umfangreich und bietet dem Einsteiger das nötige know-how, um einen
guten Start in sein Hobby zu bekommen. Der Fortgeschrittene findet sicherlich
Passagen im Buch, die er gerne noch mal nachliest und sein Wissen auffrischt.
Sehr gut
finde ich, dass der Autor nach jedem Kapitel ein Fazit zieht, in dem er seine
Ausführungen zusammenfasst. Ebenso gut finde ich die zusätzlichen Tipps, die in
den einzelnen Kapiteln gegeben werden (zum besseren Erkennen sind diese farbig
hinterlegt).
Die
Themen sind insgesamt gut gegliedert und bauen aufeinander auf. Das Glossar am
Ende des Buches geht nochmals auf wichtige Begriffe ein und erläutert diese.
Einige
Bereiche könnten sicherlich noch tiefer gehen, andere Themen könnten nicht so
ausführlich sein. Dies dürfte allerdings jeder Leser für sich selbst
entscheiden.
Das Buch
wird als dauerhaftes Nachschlagewerk einen Platz in meinem Bücherschrank
finden.
Bedanken
möchte ich mich bei Terrashop.de, die mir dieses Rezensionsexemplar zur
Verfügung gestellt haben.